21.05.69
"Gestern wieder ein herzzerreißender Abschied von Jon […]. Diese Trennung macht uns ganz krank. Ich bin eifersüchtig auf seine Arbeit - jedenfalls liefert sie mir den Vorwand, meinen Kummer und Zorn abzuladen. Zwei Tage sehen wir uns, - im Abstand von zwei Wochen. Die Ankunft schließt immer schon den Abschied ein, wir sind gereizt, Jon ist müde von der langen Reise, wir sprechen, erzählen, aber wir haben keine gemeinsamen Erlebnisse mehr, […] unsere Umarmungen sind wild wie aus Angst. Nachholen, vorwegnehmen.
Das verdammte Haus, in dem Jon wohnen soll, wird und wird nicht fertig - und wenn’s endlich soweit ist, hat man wahrscheinlich (zum drittenmal) die versprochene Einweisung vergessen. Ich bin wütend auf alle Welt."
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