Im Sommer 1964 reiste Brigitte Reimann mit einer Delegation des Zentralrats der FDJ in nur 13 Tagen von Moskau über Zelinograd nach Sibieren. Ihre Eindrücke hielt sie in einem Tagebuch fest, das 1965 unter dem Titel Das grüne Licht der Steppen im Verlag Neues Leben erschien. Rund 50 Jahre später hat Ellen Mäder-Gutz den Weg der jungen Schriftstellerin nachverfolgt und ihre Erfahrungen fotografisch festgehalten. Eine künstlerische Feldforschung auf den Spuren Brigitte Reimanns.
Die Ausstellungseröffnung findet am 5. März 2013 um 20 Uhr unter Anwesenheit der Künstlerin im Rahmen der Tagung Reiseliteratur der DDR. Bestandsaufnahme und Modellanalysen im Brecht-Haus statt. Der Eintritt ist frei.
„Brigitte Reimann im Film“. Ausstellung in Hoyerswerda
Martina Gedeck als Brigitte Reimann in „Hunger auf Leben“ (2004).
„WirwollenaberinsKinogehen. Als ob ich mir nicht ein Bein danach ausreißen würde, ein Filmtheater zu projektieren…“ Brigitte Reimann in „Franziska Linkerhand“
So wie der Film und das Kino in ihren Büchern und ihrem Leben eine Rolle gespielt hat, spiegeln Brigitte Reimanns Schicksal und das ihrer Protagonisten sich im Metier Film wider.
Historische Filmplakate und Szenenfotos ermöglichen einen kleinen Einblick in die filmische Umsetzung ihrer Werke, ihres Lebens und Wirken. Ob Dokumentationen derer die sie kannten, Romanverfilmungen oder die filmische Umsetzung ihrer Tagebücher in Hunger auf Leben – immer entsteht für die Nachwelt das Bild einer faszinierenden, rebellischen, streitbaren jungen Frau, die genau das sein wollte.
Die Ausstellung wird am 21.02.2013 um 14.00 Uhr eröffnet. Der Eintritt ist frei.
19.01.-15.02.13 | „три в одном oder Das grüne Licht der Steppen“. Ausstellung in Bremerhaven
Brigitte Reimanns Reise durch die Augen von Ellen Mäder-Gutz (Quelle: www.ellen-maeder-gutz.de)
Im Sommer 1964 reiste Brigitte Reimann mit einer Delegation des Zentralrats der FDJ in nur 13 Tagen von Moskau über Zelinograd nach Sibieren. Ihre Eindrücke hielt sie in einem Tagebuch fest, das 1965 unter dem Titel Das grüne Licht der Steppen im Verlag Neues Leben erschien. Rund 50 Jahre später hat Ellen Mäder-Gutz den Weg der jungen Schriftstellerin nachverfolgt und ihre Erfahrungen fotografisch festgehalten. Eine künstlerische Feldforschung auf den Spuren Brigitte Reimanns.
Erfahrungswelten – Gedenken anlässlich des 40. Todestages von Brigitte Reimann
Am 20. Februar 1973, vor 40 Jahren, ist Brigitte Reimann in Berlin-Buch gestorben. Ihren großen Roman Franziska Linkerhand, an dem sie bis zuletzt gearbeitet hatte, konnte sie nicht mehr vollenden. Anlässlich des 40. Todestages treffen sich Mitglieder der Brigitte-Reimann-Gesellschaft und des Literaturzentrums Neubrandenburg mit ihrem Publikum, um über persönliche Erinnerungen an die Schriftstellerin, erste Lektüreerlebnisse und Lieblingstexte von Brigitte Reimann miteinander ins Gespräch zu kommen. Die individuelle Annährung an die Persönlichkeit und das Werk steht im Mittelpunkt, wenn es um Ankunft im Alltag oder den großen Roman Franziska Linkerhand sowie Tagebücher und Briefe geht. Auch der Begegnung mit den Eltern der Schriftstellerin wird gedacht werden, die der Gründung eines Jugendklubs bei der Regionalbibliothek vorausging. Eine Besonderheit bilden in diesem Gesamtzusammenhang erstmalig gezeigte Kunstwerke des Malers und Grafikers Hans-Gerhard Templin (*1936), die 1988, zum 15. Todestag von Brigitte Reimann, im Auftrag des Literaturzentrums entstanden sind. Der Künstler, der heute in Berlin lebt, wird zudem Seiten aus seinen Arbeits-Tagebüchern und seinen Memoiren zur Verfügung stellen, die seine geistige Annäherung und den Schaffensprozess von Zeitgenossen Brigitte Reimanns in der DDR reflektieren.
Interessierte Gäste sind herzlich willkommen!
15.02.13 | „Ankunft im Alltag“ – Bericht eines Scheiterns oder Desillusion als Prozess. Die Wege Brigitte Reimanns und Franz Fühmanns in der DDR
Brigitte Reimann mit Kollegen der Rohlegerbrigade (Foto: Gerhard Kiesling; Fotoarchiv Aufbau-Verlag, Berlin)
Brigitte Reimanns Erzählung Ankunft im Alltag verlieh einer ganzen Richtung der DDR-Literatur, der sog. „Ankunftsliteratur“, ihren Namen. Die Autorin war, wie viele ihrer Schriftstellerkolleginnen und -kollegen, Anfang der 1960er Jahre an die „Basis“ gegangen, um den Aufbau eines neuen Großbetriebes hautnah mitzuerleben und literarisch zu gestalten. „Bitterfelder Weg“ hieß diese kulturpolitische Kampagne. Um ihre Hintergründe, Chancen und Grenzen sowie um die konkreten Erfahrungen und die daraus resultierenden literarischen Texte Franz Fühmanns und Brigitte Reimanns soll es an diesem Abend gehen.
„Brigitte Reimann zwischen Euphorie und Verzweiflung“ – Eröffnung des Brigitte-Reimann-Jahres in Burg
„Angela Potowski und Helene Schmidt folgen der Autorin in deren Tagebüchern und Briefen von den frühesten Jahren in Burg bis zum Abschied in Neubrandenburg. Von Begegnungen und Gesprächen mit Brigitte Reimann, von Freundschaft und Einsamkeit berichtet Martin Schmidt.
Das Programm stellt die Schriftstellerin Brigitte Reimann vor, die in ihren Büchern ein authentisches Bild der Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg und der ersten in der DDR aufgewachsenen Schriftstellergeneration vermittelt, die einen eigenen künstlerischen Weg nach den Verbrechen des Nationalsozialismus sucht. Das Ringen jener jungen Autorinnen und Autoren nach Meisterschaft in Thema und Stil gerät immer wieder an ideologische Grenzen. Reimanns Weg führt von der Euphorie des Aufbaus der Industrieanlage in Schwarze Pumpe und Hoyerswerda zur Ernüchterung und zur Enttäuschung angesichts der gesellschaftlichen Erstarrung in der DDR.
Thematisiert werden Brigitte Reimanns Einsatz für die Gestaltung moderner, lebenswerter, schöner Städte, für ein menschliches Miteinander und für das Entfalten schöpferischer Fantasie der Jugend. Die Lesung berichtet von einer jungen Schriftstellerin.“ (Quelle: www.stadt-burg.de)
Ursendung des Audio-Features „Die Unvollendete“ von Inés Burdow
Inés Burdow bei einer Lesung von „Die Unvollendete“ (Quelle: www.ines-burdow.de)
Was: Ursendung des Audio-Features Die Unvollendete
Wer: vonInés Burdow, Regie: Nikolai von Koslowski, Produktion: MDR 2013
Wann & Wo:Mi., 20.02.13, ab 22 Uhr auf MDR Figaro und ab 22.04 Uhr auf rbbKultur.MDR Figaro Mediathek. Wiederholung So., 24.02.13, ab 18 Uhr auf MDR Figaro
Inés Burdow, die bereits mit dem gleichnamigen Solostück über Brigitte Reimann tourte, traf Freunde und Wegbegleiter der Autorin, sie sprach mit den Brüdern, mit ihrer besten Freundin Irmgard Weinhofen und mit dem Radio-Journalisten Juergen Schulz, der sich an die gemeinsame Zeit an der Seite von Brigitte Reimann in Neubrandenburg erinnert. Mehr bei MDR Figaro…
Rückblick: 07.10.12 | Matinee „Die Liebe ist ein seltsames Spiel“ – Benefiz-Veranstaltung für das Brigitte Reimann-Zeichen
Schloss Hoyerswerda (Foto: SeptemberWoman, CC BY-SA 3.0)
Was: Sonntags-Matinee mit Texten von Kurt Tucholsky, Erich Kästner, Heinrich Heine usw., ausgewählt und vorgetragen von Jost Hasselhorn, Frauenkirche Dresden, und Angela Potowski Wann: So., 07.10.12, 11.15 Uhr Wo:Schloss Hoyerswerda, Schloßstraße 1, 02977 Hoyerswerda Wieviel: 8,- Euro, erm. 6,- Euro, Schüler/Studenten/Hartz IV 1,- Euro
Die Matinee des Hoyerswerdaer Kunstvereins bietet unter dem Titel Die Liebe ist ein seltsames Spiel Texte der jüngsten zwei Jahrhunderte. Jost Hasselhorn, Dresden, schuf ein Programm aus den Werken von Heinrich Heine, Rainer Maria Rilke, Joachim Ringelnatz, Kurt Tucholsky, Bert Brecht, Erich Kästner, Christian Morgenstern, Antoine de Saint Exupery, Mascha Kaleko und anderen.
Die Matinee ist eine Benefiz-Veranstaltung, der Erlös ist für die Errichtung des Reimann-Zeichens anlässlich des 80. Geburtstags der Schriftstellerin bestimmt.
Als 1997 und 1998 posthum die unzensierten Tagebücher der Brigitte Reimann Ich bedaure nichts sowie Alles schmeckt nach Abschied erschienen, waren Frauen und Männer, junge und ältere Leser im Osten und Westen Deutschlands fasziniert. Von der Leidenschaft, mit der sich Brigitte Reimann einem prall gefüllten Leben hingab, von der Rigorosität, mit der sie ihre Ansprüche Männern gegenüber behauptete, vom Ehrgeiz und Selbstzweifel in ihrer Schriftstellerei. Zeugnisse von solch existenzieller Wucht sind selten.
Mit der Schauspielerin Jutta Hoffmann wurde für Reimanns Tagebucheinträge eine ideale Interpretin gefunden.